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Doch, Dinge ändern sich!

Aktualisiert: 26. Juli 2024


Liebes Tagebuch, in jungen Jahren war ich oft oft naiv und blauäugig bei den kleinsten Dingen im Leben. Im Winter habe ich als Teenager oft auf kalten Stangen oder Steinen gesessen, am besten noch rückenfrei, weil die Jacke zu kurz war. Natürlich sollte ich das nie. Meine Eltern oder auch andere Erwachsene haben immer gepredigt, dass das nicht gut ist, besonders für die Nieren. Etliche andere Teenager haben es mir gleichgetan. Ähnlich gestaltete sich das mit dem sogenannten Unterhemd. Meine Mama erklärte mir irgendwann, dass sich das automatisch ändert, je älter ich werde. Ich hielt sie immer für verrückt und dachte, dass würde sich nie ändern. Als ich ihr das sagte, schmunzelte sie. Sie hatte genau dieselben Unterhaltungen mit ihren Eltern, als sie jung war und wollte mir anhand dessen zeigen, dass sie recht hatte. Natürlich wollte ich von alldem nichts hören. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich sowas (in meinen Augen banales) ändern würde. Warum auch? Schließlich bin ich cool. Selbst, wenn ich die erste und einzige Person bin, bei der sich das nie ändert. Auch wenn ich manchmal von Arbeitskollegen, ähnliches gehört habe, bestärkte mich das in meinen Gedanken noch mehr. Ich werde die große Ausnahme sein. NIEMALS, aber auch wirklich niemals, würde ich es den anderen gleichtun. Tja, was soll ich sagen, liebes Tagebuch? Ich bin jetzt 15 Jahre älter und natürlich hatten meine Mama und die anderen recht. Vielleicht trage ich kein Unterhemd, aber auf jeden Fall ein Top, welches ich in die Hose stecken kann, wenn es kalt draußen ist. Während die Jacken früher zu kurz waren, können die Mäntel heute nicht lang genug sein, damit auch die Beine, besonders die Oberschenkel nicht frieren. Kalte Platten, Stangen und Steine meide ich und bleibe lieber stehen. Ich mochte weder Mützen, Stirnbänder noch Ohrpuschel. Auch wenn ich es selten trage, aber mein Schrank ist mittlerweile mit Mützen und Ohrpuscheln ausgestattet. Mützen wärmen nicht nur den Kopf bzw. die Ohren, nein, sie sind praktisch, wenn man einen bad hair day hat. Gerade sonntags, wo ich vielleicht einfach nur frische Luft schnappen möchte, ohne die Haare zu stylen – Mütze auf und das Styling ist perfekt. Halt mich für verrückt, liebestes Tagebuch, ABER früher hätte ich nie ungeschminkt das Haus verlassen, weder für den Bäcker noch zum Einkaufen oder zum Spazieren. Auch diese Tage sind bereits mehr geworden, weil ich mir denke „who care’s?“. Ich will schließlich nicht den Schönheitswettbewerb gewinnen, sondern nur ein Brötchen kaufen. Es gibt unzählige andere Kleinigkeiten, bei denen es mir genauso ergeht. Es ist anscheinend ein natürlicher Kreislauf des Lebens, weil sich Prioritäten verschieben und der Mensch sich einfach ändert bzw. entwickelt. Was früher einfach und cool war, bekommt eine andere Perspektive und einen anderen Stellenwert. Ich bin mir sicher, dass es anderen Menschen da draußen genauso geht. Wenn es bei denen vielleicht nicht die Stangen, Unterhemden / Tops und Mützen sind, was ist es stattdessen? Ich meine, dass ist ja auch bei mir nur ein Beispiel. Es haben sich weitere unzählige kleine Dinge verändert. Was glaubst du, würden andere Personen für ein Beispiel wählen?

 
 
 

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