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Jahreswechsel










Liebes Tagebuch,

kurz vorm Jahreswechsel lasse ich immer das alte Jahr noch einmal Revue passieren. Wie viele Jahre, war auch das Jahr mit Höhen und Tiefen geprägt. Ich habe gelacht, geweint, mich an den kleinen Dingen im Leben erfreut, (kleine) Erfolge gefeiert, bin mit manchen Personen (wieder) enger zusammen gerückt, während andere Personen sich distanziert haben, war manches mal ein wenig verzweifelt und hatte dennoch viel Spaß. In den letzten Tagen fieberte ich 2025 entgegen, da mich das Jahr irgendwie Kraft gekostet hat und ich gern ein neues Kapitel aufschlagen wollte. Ich möchte neue Abenteuer erleben und neue Geschichten schreiben. Und siehe da - da ist es endlich. Und nun sitze ich hier und habe das Gefühl den Jahreswechsel verpasst zu haben. Geht‘s nur mir so? Was stimmt denn da nicht?

 

Wie so oft habe ich mit meinen Freunden aus Stadt Y gefeiert. Seitdem wir uns kennen, gab es wenige Silvester, die wir nicht gemeinsam verbracht haben. Auch der Silvesterabend verlief meinem Gefühl / meinem Empfinden nach irgendwie „komisch“. Auf der einen Seite verging die Zeit bis 0 Uhr zügig, auf der anderen Seite fühlte es sich lang an. Wie paradox oder? So richtig Stimmung kam auch nicht in Gang und als wir (die girls) mal ganz kurz darüber redeten, wann wir das nächste Mal zum Wellness fahren wollen, verspürte ich kurzweilig negative Schwingungen. Hatte ich was verpasst? Ist bei den girls was vorgefallen in der Zeit, in der wir uns nicht gesehen haben? Hm...

 

Der Abend an sich, verlief wie üblich. Die Personen waren auch dieselben. Ich setze an der Stelle erst mal einen Haken, da ich der Meinung bin, dass es an mir bzw. meinen Empfindungen liegt. Weihnachten fühlte sich auch schon „komisch“ an und derweil mag ich die Weihnachtszeit.

Ich bin null in Stimmung gekommen, empfand es als anstrengend und wirkte innerlich irgendwie traurig oder vielleicht auch gestresst. Erst mein Umzug. Auf Arbeit war parallel und auch danach viel los. Mein Schreibtisch war dauerhaft voll. Ein Drama jagte das nächste und dann musste ich die beste Chefin, die ich je hatte in Rente verabschieden. Dann der schreckliche Attentat in Magdeburg, der mir mehr zusetzte, als gedacht.

Auch wenn ich solche Dinge nicht über mich Preis gebe / geben möchte, so verrate ich jetzt, dass ich dort viele Jahre gewohnt habe. Ich habe eine Verbindung zu dieser Stadt. Ich kenne den Weihnachtsmarkt dort, wie meine Westentasche und als ich hörte das eine meiner geliebten Freundinnen vor Ort war, hätte ich weinen können. Auch bei anderen Freunden war kurz vor Weihnachten mega Unruhe und es wartete die eine oder andere Hiobsbotschaft. …

Ich habe noch gar nicht alles realisiert oder verarbeiten können. Vermutlich schlafe ich deswegen aktuell wieder super schlecht.

 

Aber kommen wir mal zurück zu 2025.

Egal, ob ich schon in 2025 angekommen bin oder nicht, es ist endlich da. Während ich sonst immer Vorsätze hatte, so habe ich dieses Mal keine. Und das fühlt sich gut an. Warum macht man das überhaupt mit den Vorsätzen? Und warum zum Jahreswechsel? Wenn man etwas ändern möchte, kann man jederzeit damit anfangen, oder? Noch dazu, ich bin ehrlich, die Vorsätze, die ich zu Beginn eines Jahres hatte, waren am Ende des Jahres Schnee von gestern. 🙈

Entweder war es mir nicht ernst, ich nicht diszipliniert genug oder vielleicht war es auch zu schnell zu viel. Egal.

Natürlich habe auch ich den einen oder anderen Wunsch / Plan für 2025. Alles was in meinen Augen realistisch ist, habe ich stichpunktartig dokumentiert, um es nicht aus den Augen zu verlieren.

Ich möchte endlich meinen Bootsführerschein machen, auf die Zugspitze wandern, Fallschirm springen und evtl. Silvester mal woanders verbringen. Am meisten möchte ich jedoch (weiter) an mir arbeiten. Öfter 'NEIN' sagen, ohne schlechtes Gewissen, bei der Kommunikation in WhatsApp nicht direkt das „Negative“ fühlen, wenn mal keine, nicht direkt eine Antwort oder vielleicht nicht das, was man erwartet hat, kommt. Mehr lernen über meine Gefühle zu sprechen und bestimmte Dinge nicht auf mich projizieren. Weiterhin regelmäßig schreiben und vielleicht noch das eine oder andere Mitglied dazu gewinnen. Ich denke das ist für den Anfang genug. GANZ WICHTIG: Alles in kleinen Schritten ohne Druck und Zwang. So wie es eben passt.

 

Auf jeden Fall kann ich Spoilern, dass das Jahr mit einem richtig guten Auftakt startet. In wenigen Tagen gehe ich mit meinem bestem Freund zum Konzert, kurz danach mit meiner Freundin zu den Ehrlich Brothers und danach fliege ich in die Sonne nach Ägypten. Ich hoffe, dass ich gestärkt und voller Energie aus dem Urlaub zurück komme, da ich mich aktuell eher müde und träge fühle. Wenn ich zurück bin, ist der Januar schon wieder fast um und wir nähern uns dem Frühling. Wahnsinn. Auf die kommenden Ereignisse freue ich mich schon sehr. Und bis dahin akzeptiere ich einfach, dass ich noch irgendwo zwischen den Jahren hänge und alles etwas langsamer geht. Und wer weiß, vielleicht fühlt noch jemand genauso, wie ich.

 
 
 

2 Comments


Es ist schön zu lesen, dass es nicht nur mir so geht, egal ob es die Vorsätze gewesen sind oder eben der Jahreswechsel an sich. Aber ja, ein Grund mehr auf Vorsätze zu verzichten und lieber kleine langfristige und vor allen Dinge realistische Ziele zu setzen, auf die man sich fokussieren kann.

Das bei euch am 02.01. die Schule wieder los geht - wow. Lohnt das überhaupt für die 2 Tage?


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S. K.
S. K.
Jan 07

Leider kommt mir der Verlauf mit den Vorsätzen so bekannt vor. Zu Beginn hoch motiviert und auch mit kleinen Erfolgen und am Ende wie auf Null gesetzt.

Aber es geht nicht nur dir so. Lang erwartet das Jahresende und dann war es plötzlich schon da und man saß mitten im neuen. Mir geht es ähnlich. Vielleicht auch, weil bei uns am 02. direkt die Kids schon wieder in die Schule mussten. Wer weiß...

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